Tamara Lunger - eine explosive Mischung aus Südtiroler Charme, purer Abenteuerlust und Frauenpower
Anzeige I Ende Oktober war ich bei einem sehr inspirierenden und wahnsinning spannenden Vortrag von Tamara Lunger - © The North Face Athletin aus Südtirol.
Bild: © The North Face /Hans Herbig - Tamara bei ihrem Vortrag "Unpredictable" im Sporthaus Schuster/München.
Wer ist Tamara? Man kann im Internet natürlich viel über eine Person suchen, nachschlagen und finden. Über Tamara liest man, dass sie als Kind eines bekannten Skibergsteigers aufwuchs und ihr somit die Liebe zu den Bergen und dem Sport schon in die Wiege gelegt wurde. Sie war als Kind immer sportlich unterwegs und wenn man in Bozen im schönen Südtirol aufgewachsen ist, hat man auch noch die besten landschaftlichen Voraussetzungen..:-) Sie beginnt mit dem Skibergsteigen, ist Mitglied der italienischen Nationalmannschaft, wird Staatsmeistern und Weltmeistern. Was für beeindruckende Leistungen. Sie braucht eigentlich niemandem mehr etwas zu beweisen, ausser sich selbst vielleicht. Sie hat einen Traum, der mit der Liebe zu den Bergen, dem Schnee und dem Skibergsteigen in ihr gewachsen ist. Sie will hoch hinaus. Sie will es sich selbst beweisen - nicht mehr auf Zeit den Berg hoch rennen. "In meiner Weise, die Berge zu erleben, geht es nicht darum, mich
mit anderen zu messen, sondern mit mir selbst..." 2009, bei der Besteigung des Island Peak in Nepal weis sie es. Das ist das Leben, was sie will. 2010 steht sie als jüngste Frau auf dem Lhotse. Es folgen viele andere beeindruckende Besteigungen und Abenteuer. In ihrem Vortrag erzählt sie eindrucksvoll von 4 unterschiedlichen Abenteuern - Wetter, Ziele, Ängste, Freude, Wehwechen. Wie gesagt, man kann das alles im Internet nachlesen, aber wenn man das so eine Persönlichkeit live erlebt, ist das nochmal was ganz anderes. Sie ist eigentlich ganz normal wie Du und ich. Aber doch schwebt eine unvergleichliche Aura um sie - Abenteuer, Lebenslust, Herzlichkeit, Coolness. Schwer zu beschreiben - man muss es einfach erleben. Und dazu der Südtiroler Dialekt - mega ...:-D.
Bilder: © The North Face /Hans Herbig - Tamara bei ihrem Vortrag "Unpredictable" im Sporthaus Schuster/München.
"Was werde ich noch erreichen können,
bis wie weit kann ich die physische und psychische
Anstrengung ertragen ?" Aber es nicht wirklich ein Vortrag, sondern eher als ob sie ihre Erlebnisse guten Freunden erzählen würde - spannend, ehrlich und voller Emotionen. Bei dem ersten kurzen Film zum Einstieg in den Vortrag hatte ich schon Pipi in den Augen..:-).. das ist Tatsache. Nanga Parbat - und das auch noch im Winter. Tamara hat es zusammen mit Simone Moro 2016 gewagt. Sie erzählt von Ihrer nicht ganz optimalen Akklimatisierung, den perfekten Wetterbedingungen und was dann kurz vor dem Gipfel mit ihr geschah. Und schon wieder - echt beeindruckend, wie sie damit umgegangen ist, was sie daraus gelernt hat. Und das gibt sie in Ihrem Vortrag weiter. "Die Entscheidung die Du am Berg triffst ist in dem Moment genau richtig".
Sie hat sich nicht unterkriegen lassen und schon im nächsten Jahr 2017 startete sie mit Simone Moro eine neue unglaubliche Expedition.
Bild: © The North Face - Tamara und Simone bei ihrer Nanga Parbat Expedition
Bild: © The North Face - Tamara und Simone bei ihrer Nanga Parbat Expedition
Die Kangchenjunga Skyline Expedition war der Versuch einer Überschreitung von vier 8000ern - eine 5,5 km lange Traverse in der Todeszone. Dabei ist der Kangchenjunga mit seinen 8586 m ist der dritthöchste Berg der Welt.
Tamara erzählt von der Akklimatisierung, dem schlechten Wetter und welche körperlichen Probleme den beiden dann letzendlich ein Strich durch die Rechnung machten. Einige kommerzielle Expeditionen sind zu der Zeit auch im Basecamp und versuchen ihr Glück der Gipfelbesteigung. Doch keine der Expeditionen erreichen den Gipfel und nach und nach werden alle nach Kathmandu ausgeflogen - es kehrt Ruhe ein. Tamara erzählt von dem Gefühl am Berg, wie es ist, ganz allein dort oben zu sein und diese unendliche Stille und Ruhe zu genießen. Das ist es was sie will und das gibt ihr ihren Frieden, den sie braucht. Ich bin echt gefesselt und fühl mich hineinversetzt in ihr Abenteuer und dieses spezielle Gefühl am Berg - in dem Moment verspür ich Sehnsucht - ich will auch da hoch und dieses Gefühl erleben. Tamara, nimm mich mal mit ..;-). Mehr zu der Expedition findet ihr hier.
Man merkt, dass zu so einer Expedition neben akribischer Vorbereitung und Disziplin auch immer noch ein Quentchen Glück dazugehört. Es gibt sooo viele Faktoren, die man einfach nicht beeinflussen kann. Die Akklimatisierung muss stimmen, dass Wetter sowieso und dann muss die Tagesform passen. Es ist quasi ein Lotteriespiel.
"....dass ich nicht nur auf 8000 Meter meine Freiheit und innere Ruhe finden kann,
sondern auch in anderen Gegenden fernab der Zivilisationen."
Ein ganz anderes Abenteuer ergab sich dann Ende 2017 eher durch Zufall. Eigentlich hatte Sie mit einem Freund, dem zweifachen Paragliding-Weltmeister Aaron Durogati versprochen, ihn auf einen 8000er zu führen und dann mit dem Paraglider runter zu fliegen. Letztendlich fehlte es an irgendeiner Genehmigung, dass es kein 8000er werden sollte.
Aber die Idee stand und so machten sich beide ohne großes Ziel auf den Weg nach Nordost Indien, um dort verschiedene Berge zu besteigen und dann mit dem Paraglider wieder hinunterzufliegen. Keylang, Shincula Pass, Split Valley im Tibet, Parvati - jeder Tag ein neues Abenteuer, ein neues Basislager, ein neuer Flug, aber immer die gleiche Ruhe, Weite und Einsamkeit mitten im Nirgendwo der nordinischen Berge.
Ein ganz besonderes und faszinierendes Erlebnis hatte Tamara, als während des Paragliding-Fluges mehrere Adler sich zu Ihnen gesellten und eine Weile mit ihnen flogen. Das stell ich mir wirklich atemberaubend vor - pure Glückseligkeit.
...-70° C - eine der kältesten Gegenden der Erde
Tamaras letzte Expedition Anfang 2018 führte sie in eine der für den menschlichen Körper feindlichsten Gegenden der Erde - Sibirien im Winter udn die Besteigung eines 3000ers. Sie brauchte wirklich lange, um sich für diese Expedition zu entscheiden - aus Angst vielleicht ein paar Zehen zu verlieren. Kein Wunder, hätte ich auch gehabt..:-). Irgendwann sagte sie Ja und eine komplett andere Welt erwartete sie an diesem Ort. Eine faszinierende Landschaft, Rentiere und anfänglich fehlender Respekt ..;-). Keiner der Einheimischen redete anfänglich mit ihr, nur mit Simone.
Erst als sie den von ihrer insgesamt 11 stündlichen Besteigung zurück ins Basislager kamen gab es jede Menge Anerkennung und lobende Wort für sie...:-). Was sie während ihrer Besteigung erlebte und welche Schwierigkeiten sie am Gipfel erwartete gibt es bald in einem Film bestaunen.
Zu den einzelnen Abenteuern gab es tolle Bilder, witzige Begebenheiten und das alles mit einer Portion Südtiroler Charme erzählt - Danke für die Inspiration.
Wer sich auch mal eine Portion Abenteuerlust und Inspiration abholen will, der sollte mal auf ihre Seite und ihre nächsten Vorträge schauen ..:-).
Bild: © The North Face
Dieser Blogpost ist in freundlicher Zusammenarbeit mit © The North Face entstanden.